Eigentor entscheidet Pokalfinale

Der TSV Steinbach Haiger verliert das Pokalfinale zweier Fußball-Regionalligisten mit 0:1. Das Tor das Tages für Kickers Offenbach war ein Eigentor des TSV in der 39. Minute. Am Ende einer sportlich ansprechenden Partie überschatteten jedoch die körperlichen Übergriffe einiger weniger Zuschauer aus dem Block des OFC dieses Endspiel.

Die erste Hälfte

Vor über 3.500 Zuschauern hatte Serkan Firat den ersten Torschuss der Begegnung, doch sein Fallrückzieher ging in der vierten Minute über das Gehäuse. Der TSV Steinbach Haiger kam in der zwölften Minute zur ersten Großchance durch Sasa Strujic, doch ein Verteidiger der Kickers verhinderte den Einschlag. David Nieland traf den Ball wenig später nahezu perfekt, doch der Torwart fischte den Ball aus dem Winkel (17.). 180 Sekunden später verfehlte David Tuma das Steinbacher Tor denkbar knapp. Nach recht ausgeglichenen 25 Minuten, übernahm der OFC die Spielkontrolle bis zur Halbzeit. Nach Chancen von Osarenren Okungbowa (27.), Serkan Firat (32.) und Dejan Bozic (35.) benötigten die Offenbacher jedoch tatkräftige Unterstützung der Mittelhessen beim Tor des Tages. Eine Flanke von der linken Seite versuchte Sasa Strujic zu verteidigen. Dem Steinbacher rutschte der Ball aber so unglücklich ab, dass das Leder in der 39. Minute im eigenen Gehäuse landete.

Die zweite Hälfte

Ersan Parlatan wechselte doppelt in der Pause und so hatte der TSV Steinbach Haiger den zweiten Abschnitt nahezu vollständig unter Kontrolle. Bereits in der 49. Minute hatte Dennis Chessa den Ausgleich auf dem Kopf, scheiterte jedoch am Keeper. Zweimal Paul Stock (70. & 74.), David Nieland (77.), Tino Bradara (87.) vergaben weitere Chancen gegen Kickers Offenbach, die sich in die eigene Hälfte zurückgezogen hatten. Tief in der Nachspielzeit hatte Ivan Mihaljevic die größte Chance der Partie auf den Ausgleich, doch Sebastian Zieleniecki rettete dem OFC den Erfolg im Bitburger Hessenpokal.

Die Freude der Offenbacher kannte im Anschluss keine Grenzen, was zu einem Platzsturm führte, der jedoch ebenfalls thematisiert werden muss.

Platzsturm und Übergriffe

Notdürftig installierte Schutzzäune, die bereits zur Halbzeit zerstört abgebaut wurden. Fehlende Sicherheitskräfte an den nun offenen Stellen zum Spielfeld. Zuschauer, die den Innenraum bereits nach dem Tor des Tages betraten. Fehlender Schutz der Spieler des TSV Steinbach Haiger nach Spielende, was zu tätlichen Übergriffe (Spucken und Schlagen) einiger weniger Zuschauer aus dem Block des OFC führte, werfen einen dunklen Schatten auf das Hessenpokalfinale 2022 und die Entscheidung, das Endspiel nach Gießen zu vergeben.

Laut Angaben aus dem Umfeld des FC Gießen wurden insgesamt ca. 15 Meter Bande und ca. 80 Meter Bauzaun zerstört. Die Eckfahnen wurden entwendet, ein Tornetz zerschnitten. Die Ersatzbank des OFC wurde verbeult und die Offenbacher Kabine muss anscheinend renoviert werden. Der Diebstahl einer Musikbox konnte von der Polizei gerade noch verhindert werden. Zudem berichteten Augenzeugen von Personen die nach Spielende auf das Spielfeld urinierten.

Aufgrund dieser Übergriffe war es der Mannschaft des TSV Steinbach Haiger nicht möglich an der Siegerehrung teilzunehmen, weshalb die Medaillen für die Finalteilnahme erst beim gut besuchten Fanfest am Haarwasen an Spieler und Staff überreicht werden konnten.

Lob und Dank gebührt jedoch einigen Fans von Kickers Offenbach, die versuchten Ordnung in das Chaos nach Spielende zu bringen und damit wahrscheinlich noch Schlimmeres im Bereich des Teams des TSV Steinbach Haiger verhinderten.