
Dacaj setzt den Lucky Punch
Vor 462 Zuschauern siegt der TSV Steinbach Haiger bei der Mainzer U23. Das Tor des Tages erzielt Eros Dacaj in der 80. Minute.

Spielbericht
Der TSV Steinbach Haiger brauchte keine 120 Sekunden bis zum ersten guten Torschuss. Serkan Firat zog nach einer kurzen Ecke in den Strafraum. Dort schoss der Kapitän in Richtung langes Eck, wo Lucas Laux mit der Brust für seinen Keeper rettete. Die Gäste hatten auch in der Folge etwas mehr vom Spiel, doch außer einer Kopfballchance von Aaron Manu (15.) sprang keine Gelegenheit dabei heraus. Mainz brauchte bis zur 28. Minute, um überhaupt mal einen Abschluss in Richtung Tor zu bringen, der wurde aber von der Abwehr geblockt. Serkan Firat bekam wenig später den Ball von seinem Gegenspieler direkt in den Fuß gespielt. Im Strafraum stand Justin Steinkötter frei, aber der Querpass von Firat kam nicht an (34.). Im Gegenzug prüfte Marcel Kalemba den Steinbacher Keeper, der zur Ecke klärte. Diese rutschte Jesper Heim zwar zuerst vom Handschuh ab, doch im Nachfassen verhinderte der Keeper einen freien Ball kurz vor der Torlinie. In der 37. & 38. Minute folgten zwei umstrittene Aktionen an und im Mainzer Strafraum. Zuerst wurde Christopher Wähling von Jason Amann elfmeterreif umgerissen, anschließend sprang Lucas Laux den Steinbacher Mittelstürmer Justin Steinkötter rund 20 Meter vor dem Tor mit ausgestrecktem Arm ins Gesicht und zudem mit dem Knie auf die Brust. Beide Male blieb die Pfeiffe des Unparteiischen stumm. Mehr geschah nicht in der ersten Hälfte und so ging es torlos in die Kabinen.
Beide Teams kamen mit einer höheren körperlichen Intensität zurück auf das Feld, was auch dazu beitrug, dass die Partie nun häufig unterbrochen war. Vor den Toren ließen die Mannschaften in dieser Phase kaum etwas zu. Nach einer Stunde war ein Pass des eingewechselten Jonas Singer in die Sturmspitze ein wenig ungenau, aber man merkte das Engagement des Linksaußen. In der 70. Minute tauchte Justin Steinkötter alleine vor dem Keeper auf. Ole Käuper hatte durchgesteckt. Steinkötter legte sich das Leder allerdings einen Tick zu weit vor und so konnte ihn der Schlussmann anschießen und der Ball sprang neben das Gehäuse. In der 77. Minute verlagerte Serkan Firat das Spielgeschehen mit einem starken Diagonalpass auf die linke Seite. Jonas Singer ließ einen Gegenspieler stehen und zog ab, doch Daniel Gleiber grätschte mit letztem Einsatz in den Torschuss. Die folgende Ecke landete bei Serkan Firat. Der schlenzte in Richtung Winkel, doch der Torwart hielt sehenswert. Zwar konnten die Hausherren dort noch mit großem Einsatz den Rückstand verhindern, aber keine 120 Sekunden später waren die Mainzer machtlos. Jonas Singer bediente Eros Dacaj, der gleich zwei Abwehrspieler täuschte und am Keeper vorbei zum 0:1 ins lange Eck traf (80.). Direkt nach dem Treffer kam es zur nächsten strittigen Aktion. Nick Galle ging zu Boden. Steinbach hatte aber den Vorteil und war über links in Richtung Tor unterwegs. Der Vorteil wurde allerdings abgepfiffen. Und zu allem Überfluss bekam auch noch Ole Käuper, der wegen der verhinderten Torchance reklamiert, die Gelbe Karte. Nick Galle musste nach dieser Aktion verletzt ausgewechselt werden. Mainz versuchte nun etwas Druck zu machen und kam dadurch in der 90. Minute zu einer Kopfballgelegenheit für Lovis Bierschenk. Die Flanke erreichte ihn allerdings einen Tick zu hoch, sodass der Kopfball in den Mainzer Nachthimmel ging. In der sechsminütigen Nachspielzeit kam es dann noch zu einem Aufreger, als der eingewechselte Tim Müller den Steinbacher Jonas Singer ohne realistische Chance auf den Ball, sowie zur Verhinderung eines Konters, umtrat. Dafür sah der Mainzer Gelb. Wenig später beendete der Schiedsrichter die Partie und der TSV Steinbach Haiger nahm drei Punkte vom Bruchweg mit nach Hause.
Das sagt Hüsni Tahiri
„Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten dabei gute Ballbesitzphasen. Zwischendurch hatten wir dann leider nicht mehr so viel Kontrolle und Mainz hat uns gut unter Druck gesetzt. Da waren sie sehr gallig und aggressiv. Man hat gemerkt, dass sie die Punkte brauchen. Wir haben dann noch zwei Kopfball-Möglichkeiten von Aaron Manu vor der Halbzeit, aus denen wir vielleicht schon das 1:0 hätten machen können. Wir haben dann auch die gute Balleroberung vorne von Serkan Firat, weil wir immer wieder hoch angelaufen sind. Leider kam der Pass nicht genau auf Justin Steinkötter, der alleine vor dem Tor war.
In der zweiten Halbzeit war es ein ähnliches Spiel. Wir haben auch da zwischendurch auch immer mal tiefer gestanden, aber nicht so, dass irgendwas angebrannt wäre. Mainz hatte zwar ein, zwei Einschussmöglichkeiten, aber auch die haben wir wieder super verteidigt und somit heute auch mal wieder zu Null gespielt. So haben wir am Ende einen Sieg mitgenommen, auch weil die Einwechselung wieder funktionieren, wie bereits letzte Woche. Ich muss sagen, dass Eros, Michael und Jonas sehr gut in die Partie hereingekommen sind und heute ein Zeichen gesetzt haben. So muss das sein und ich erwarte das auch so. Dann belohnt sich Eros auch mit einer starken Einzelaktion. Eine individuellen Szene, die er einfach überragend macht.
Hinten wir haben es zudem gut verteidigt, sodass es im Großen und Ganzen nichts zu meckern gibt und wir den Sieg gerne mitnehmen. Solche Spiele musst du dann auch erst mal gewinnen, denn für mich sind das immer die schwersten Partien, gerade auch im Hinblick auf die Tabellenkonstellation.
Wir haben es gut gemacht, wie schon letzte Woche und nächste Woche geht’s dann gegen Kassel weiter. Die Breite im Kader und auch, dass wir das Tor wieder relativ spät gemacht haben, zeichnet die Mannschaft aus.“